Madison Magazin 01 I 2020

Brickwork, uneven flagstones, cobbles: down an idyllic alleyway, just a short walk from the Michel (and the MADISON), are the Krameramtsstuben, a protected complex of half-timbered houses that clearly illustrate how it was to live in 17th century Hamburg. The Kramer-Witwen-Wohnungen, or grocers’ widows’ apartments, built from 1767 onwards, are on the property of a manor house built in 1620 with a pleasure garden and summer house. Two wings, each consisting of five dwellings, were built by the Krameramt – the guild of grocers – for guild members’ widows. They were allowed to live there rent-free, receiving free fuel for heating and a small pension. But the intention was not solely charitable: women were not allowed to continue to run grocery stores alone after the death of their spouses. They were resettled so that their stores could be taken over by new retailers. Today, the complex of buildings is pure nostalgia. One of the former widows’ homes has been converted into a historical museum (entry €2.50) and is an outpost of the Museum of Hamburg’s History. You will also find the traditional Krameramtsstuben restaurant nearby, which serves typical Ham- burg delicacies. The menu includes Pannfisch, Hamburg’s legendary Labskaus (meat stew) and Finkenwerder plaice. acksteine, schiefe Gehwegplatten, Kopf- steinpflaster: In einer idyllischen Gasse, nur einen Steinwurf vom Michel (und vom MADISON) entfernt, liegen die Kramer- amtsstuben – ein denkmalgeschützter Fachwerkhauskomplex, der anschaulich zeigt, wie im Hamburg des 17. Jahrhunderts gelebt wurde. Die sogenannten Kramer-Witwen-Wohnungen entstanden ab dem Jahr 1767 – und zwar auf dem Gelände rund um ein 1620 erbautes Landhaus mit „Lustgarten“ und Gartenhaus. Zwei Hofflügel mit jeweils fünf Häusern wurden damals vom Kramer- amt, der Zunft der Einzelhändler, für die Witwen der Zunftmitglieder erbaut. Diese durften hier mietfrei leben und erhielten kostenloses Heizma- terial sowie eine kleine Rente. Allerdings nicht nur aus sozialen Aspekten: Denn Frauen durften nach dem Tod ihrer Gatten die Kramerläden nicht allein weiterführen – sie sollten „umgesiedelt“ werden, damit ihre Läden von neuen Händlern weitergeführt werden konnten. Heute bietet der Gebäudekomplex pure Nostalgie. So wurde eine der ehemaligen Witwenwohnungen zu einem historischen Museum (Eintritt 2,50 Euro) umfunk- tioniert und bildet nun eine Außenstelle des Museums für Hamburgische Geschichte. Zudem finden Sie hier das Traditionsrestaurant Kramer- amtsstuben, das typische Hamburger Köstlichkei- ten auftischt. Auf der Speisekarte stehen zum Beispiel Pannfisch, das für Hamburg legendäre Labskaus oder auch die Finkenwerder Scholle. B PHOTOS: SINJE HASHEIDER (4), BILDARCHIV HAMBURG FÜHRER 3 4 5 (1) Das Areal und seine Gebäude werden von der Stadt liebevoll gehegt und gepflegt. The area and its build- ings are lovingly looked after by the city. (2) Der Eingang der sehr versteckt liegenden Krameramtsstuben. Entrance of the well-hid- den Krameramtsstuben. (3) Wer sich stärken möchte, kommt im Res­ taurant Krameramts­ stuben nicht zu kurz. To take some refresh- ment, visit the Kramer- amtsstuben restaurant. (4) Gute Stube und Alkoven in der Kramer-Witwen-Wohnung. Parlour and alcove in the grocers’ widows’ apartment. (5) Über den Dachboden wurden die Häuser mit Brennmaterial beliefert. Houses were supplied with fuel from the loft. 43 Nr. 01/20

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