REISEfieber I Frühjahr-Sommer 2022
1 Text:AndreasLanger;Bilder: SabinaLanger, FVACostaRica Nach einem zwölfstündigen Flug landen wir auf dem Juan Santa- maria International Airport in San José. Wir haben acht Stunden Zeitunterschied zwischen Deutschland und Costa Rica zu verdauen und dementsprechend gerädert schleichen wir – das bewährte Reise- team: meine Frau Sabina und ich –mit unseren Koffern in Richtung Ausgang. Aber noch fehlen zwei Personen, die unsere kleine Reise- gruppe komplettieren werden und amAusgang auf uns warten: Isaac Rigg, unser deutschsprechender Guide, der uns sein geliebtes Land in den nächstenTagen zeigen wird, und unser Fahrer Edgar, der jedes Schlagloch auf den Straßen und Pisten des Landes kennt. Tatsächlich winkt uns gleich amAusgang ein sehr sympathisch lächelnder junger Mann zu sich heran. „Isaac RiggmeinName – ichwerde Sie auf Ihrer Tour durch Costa Rica begleiten, wenn Sie erlauben“, sagt er höflich und schnappt sich Sabinas Koffer. Wir folgen ihm zum Parkplatz – wo unser Van bereits auf uns wartet – und steigen ein. Unser Fahrer stellt sich sogleich vor: „My name is Edberg and I am your driver“, verstehe ich fälschlicherweise. „Oh, so you can play tennis verywell“, antworte ich mit einer Anspielung auf den früheren schwedischen Tennisstar Stefan Edberg, um die Stimmung ein bisschen aufzu- lockern. Leider ernte ich nur Schweigen. „Vermutlich spielt man in Costa Rica nicht so gerneTennis, weil es hier viel zu heiß ist“, denke ichmir. Erst viel später, gegen Ende unserer Reise, als uns längst eine herzliche Freundschaft verbindet, erzählt uns Edgar beimAbendessen, was er sich in diesemMoment dachte: „DieDeutschen sind komische Leute, das habe ich ja schon mehrmals auf meinen Touren festge- stellt. Aber unglaublich, dass es in Deutschland anscheinend zum gutenTon gehört oder besonders höflich ist, sich als Erstes gegensei- tig zu fragen, obmanTennis spielen kann?Das ist doch echt bescheu- ert! Naja, andere Länder, andere Sitten.“ Wir machen uns auf denWeg zumBarceló-Hotel San José, in dem wir die nächsten zwei Tage übernachten werden. Unterwegs erklärt uns Isaac, was in den nächstenTagen alles geplant ist. Das hört sich alles toll an – bis auf die Ankündigung, dass wir uns jeden Tag um 5 Uhr zumFrühstück treffen und dieAbfahrt immer um 6 Uhr – für uns „Eulen“ also mitten in der Nacht – geplant ist. „Das kann doch nicht deinErnst sein“, entgegnet Sabina – schon gleich bei derAbfahrt - 20 - REISEfieber 2
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