REISEfieber I Frühjahr-Sommer 2022
- 23 - REISEfieber tiggestellt. Es gilt als eines der wichtigsten Gebäude der nationalen Geschichte des Landes und als ein architektonisches Juwel der Stadt. „Das Nationaltheater fördert vor allemdie darstellenden Künste auf hohem künstlerischem Niveau und bewahrt für die Öffentlichkeit einige der wertvollsten Kunstwerke des Landes auf“, erklärt uns Isaac sichtlich stolz. Ein Trommeljunge erkämpfte die Unabhängigkeit Weiter geht unsere Tour zu einer Bronzestatue im Park Juan San- tamaría. Isaac stellt sich vor das Denkmal und erzählt uns, wie Costa Rica sich seine Unabhängigkeit endgültig erkämpfte: „Juan Santa- maría war der Name eines kleinenTrommlers, dessenTaten aber hel- denhaft waren. DieArmee Costa Ricas versuchte, den Einmarsch des US-Amerikaners WilliamWalker und seiner Söldnertruppe zu ver- hindern. Deren Ziel war es, Mittelamerika zu unterjochen, um Skla- ven nach Nordamerika schicken zu können.Am11.April 1856 kam es zur zweiten entscheidenden Schlacht von Rivas. Dabei wurden die Söldner zurückgedrängt und hatten sich in einer alten Hazienda ver- schanzt. Während des Kampfs gelang es Juan Santamaría, die Bar- rikaden der Gegner in Brand zu setzen und so denWeg für die Sol- daten frei zumachen. Dabei wurde er getötet. Seitdemwird Juan San- tamaría als Nationalheld verehrt. Namhafte Einrichtungen wie das Museo Juan Santamaría und der Juan Santamaría InternationalAir- port sind nach ihm benannt.“ Ein Besuch imMercado Central Der Zentralmarkt von San José ist der größte Markt Costa Ricas, der bereits im Jahr 1880 gegründet wurde. Der riesige Gebäudekom- plex befindet sich 250Meter nordwestlich desCentral Parks. Der zum Kulturerbe Costa Ricas erklärteMarkt besteht aus unzähligen engen Gassen mit mehr als 200 verschiedenen Geschäften, Ständen und einfachenRestaurants, den sogenannten „Limonaden“, die unter ande- rem die beliebtesten Speisen des Landes wie Ceviche oder Casado, das ist Reis mit Bohnen, anbieten. Eine große Auswahl an Fleisch, Fisch, Obst, Gemüse, Kaffee und anderen Produktenwie Schlangen- lederstiefeln,Kräuterheilmitteln,Blumen, Souvenirs undverschiedens- ten Erzeugnissen lokaler Kunsthandwerker werden hier verkauft. Wir quetschen uns durch die Menschenmassen und bekommen kaumLuft. „EinigeTausendMenschen besuchen täglich denMarkt“, erklärt uns Isaac. Endlich wieder an der frischen Luft erleben wir ein kleines Spektakel: Die gesamte Fußgängerzone ist von fliegen- den Händlern bevölkert, die unerlaubterweise verschiedene Waren zumKauf anbieten. Mehrfach versucht eine berittene oder auf dem Fahrrad heranpreschende Polizeistreife, die Händler auf frischerTat zu erwischen, aber sie haben stets das Nachsehen, denn ein ausge- klügeltesWarnsystem – bestehend aus Dutzenden, jeweils in Sicht- weite zueinander stehendenWachposten, die schrill pfeifen, sobald sich ihnen ein Polizist nähert – meldet rechtzeitig jede Kontrolle. In Windeseile sind alle Waren zusammengepackt und nur Minuten später treffen sich die fliegenden Händler dann wieder an einem anderen Ort in der Innenstadt. In San José möchte ich kein Polizist sein, denke ich mir. Ein langer und ereignisreicherTag neigt sich für uns demEnde, denn wie bereits erwähnt wird es hier schon bald dunkel. Langsammeldet 5 6 7 8 5+6: Das Nationaltheater wurde erst Ende des 19. Jahr- hunderts erbaut und fördert vor allem die darstellenden Künste. Das Gebäude gilt als architektonisches Juwel San Josés. 7: Ein herrliches Cevice genießen wir auf dem Mercado Central. 8: Isaac zeigt uns, wie eine costa-ricani- sche Kaffeemaschine funktioniert.
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