REISEfieber I Frühjahr-Sommer 2022

- 28 - REISEfieber Karibikfeeling in Puerto Viejo Man ahnt es schon!Am nächsten Morgen checken wir um Punkt 6 Uhr aus, denn eine langeAutofahrt von fünf bis sechs Stunden zur Karibikküste liegt vor uns. Die Hauptmahlzeit der Costa Ricaner fällt bei uns wieder mal aus. Aber wo bleiben denn unsere beiden leidenschaftlichen Frühstücker? Vor 15 Minuten wollten wir nach PuertoViejo starten und von ihnen ist weit und breit nichts zu sehen. Auch das Auto ist weg. Haben wir sie gestern Abend zu sehr geär- gert? Haben sie die Tour abgebrochen und uns hier im Dschungel zurückgelassen? Mein Handy klingelt und Isaac ist vollkommen aufgelöst: „Wir haben gerade ein Problem…Macht euch keine Sor- gen, es dauert noch etwas“ Dann legt er auf. Eine halbe Stunde später sind sie endlich da. Wir verstauen das Gepäck, steigen ein und Isaac erzählt uns, was passiert ist: „Wir wollten vor derAbfahrt zur nächsten Tankstelle, um keine Zeit zu verlieren, und als wir während desTan- kens auf den hinteren Sitz schauen, entdecken wir eine hochgiftige Schlange.“ Sabina zuckt sofort zusammen. „Da war guter Rat teuer. Wie sollen wir dasTier aus demAuto heraus bekommen?Wir hatten Glück, dass derTankwart eine lange Stange mit einer Drahtschlinge parat hatte.Wir sind nicht die Ersten, denen so etwas passiert, sagte er. Geschickt legte er der Schlange die Drahtschlinge umden Kopf und zog sie blitzschnell zu. DasTier schlängelte sich umdie Stange, konnte sich aber nicht befreien.“ Na, da haben die beiden ja schon ein rich- tiges Abenteuer erlebt. Weiter geht es durchwunderschöne grüne Landschaften.Vorbei an mächtigenWasserfällen erreichenwir schließlich eine kleine Ortschaft namens Guapiles, dann geht es weiter nach Siquirres. Ab hier wird es immer flacher und dieAusläufer der „Cordillera deTalamanca“, der Talamanca-Gebirgskette, liegen hinter uns. Puerto Limon, ein Industriehafen, von dem aus alle möglichen Güter exportiert oder in das Land importiert werden, heißt unsere nächste Station. Kilometer- lang fahren wir vorbei an Containern, die zumTeil fünffach über- einandergestapelt sind und auf eingezäunten Grundstücken entlang der Straße abgestellt wurden. Isaac erzählt uns von der früheren Bedeutung des Hafens: „Von Puerto Limon aus wurde von der Uni- ted Fruit Company in den 1870er-Jahren die ,Railroad to theAtlantic‘ gebaut. Unter unmenschlichen Bedingungen wurden afrokaribische Arbeiter, hautsächlich aus Jamaika, auf brutalsteArt undWeise rekru- tiert und jahrzehntelang ausgebeutet.Als die Strecke fertig war, ging dieAusbeutung der Menschen auf den Bananenplantagen weiter.Von Puerto Limon aus wurden die gesamten USAmit frischen Bananen versorgt – auf Kosten der wie Sklaven behandeltenArbeiter.“ Endlich erreichenwir PuertoViejo und den beliebten Playa Galar- donada. Es ist Sonntagnachmittag und dementsprechend bevölkert sind der Strand und die zahlreichenKneipen.Wir unternehmen einen kurzen Spaziergang entlang des Strands und beobachten das wilde Treiben.Vor allemUS-Bürger scheinen sichhierwohlzufühlen–Costa Rica ist ja schließlich für sie so etwas Ähnliches wieMallorca für uns Deutsche.Wir steigenwieder inden„Kühlschrank“vonEdgar ein.Die Klimaanlage desVans läuft immer auf Vollgas und so kam es schnell zu diesemSpitznamen. DerTemperaturunterschied beträgt schonmal mehr als 20 °C. In diesemFall – bei fast 40 °CamStrand – ist das eine willkommene Abkühlung. Schon 15 Minuten später checken wir in der Namuwoki-Lodge nahe PuertoVejo ein.Wir haben eine tolle Suite mit großerHolzterrasse direkt amPool. Bis 18Uhr ist nun ein bisschen Entspannung angesagt, bevor wir ins nahe gelegene Cahuita fahren, umeinemKochkurs zumachen, bei demwir die karibischeKüche der Region kennenlernen werden. 1: Auf demWeg durch denRegenwald hinunter zur Kari- bikküste sehen wir spektakuläre Wasserfälle. 2+3: Nach einer langen Fahrt kommen wir endlich in Puerto Viejo an und stärken uns mit köstlichen Sushi in einemRestau- rant unter Palmen direkt am Strand. 1 2 3

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