REISEfieber I Frühjahr-Sommer 2022
Zwei- und Dreifingerfaultiere“, erklärt er. Sabina ist gerührt! Dann klingelt das Handy und Ingrid, eine alte Freundin Isaacs, meldet sich am anderen Ende der Leitung: „Ich habe gehört, dass du in Puerto Viejo bist? Stefan und ich sind schon am Beach. Wir wollen eine kleine Sunset-Party machen …Bist du dabei?“ Isaac fragt, ob er ein paar Freunde mitbringen darf, und schon ist die Party geritzt. Nach einem kurzen Stopp imGetränkemarkt erreichen wir rechtzeitig vor Sonnenuntergangmit Sixpacks bewaffnet den Strand.Wir sind nicht allein, denn auch andere sind auf dieselbe Idee gekommen. Massen- 1 versetzt die Masse deshalb mit etwas Kondensmilch und tropft die Schokolade schließlich auf aromatische Fingerbananen. Es schmeckt einfach herrlich und ist zudemzu 100Prozent öko!Währendwir unse- renNachtisch löffeln, frage ichYannik nach demPreis, den er von den Schokoladenproduzenten für ein Kilogramm geröstete Kakaobohnen erhält. „Wir bekommen proKilogrammzurzeit leider nur 1000Colo- nes“, antwortet er. Das sind umgerechnet 1,38 Euro – eine absolute Frechheit, wenn man bedenkt, dass aus einem Kilogramm Kakao- bohnen bestimmt einVielfaches anSchokolade hergestellt wird. Egal, ob Bananen, Schokolade oder Kaffee – es ist immer dasselbe Spiel: Die Schwachen ohne große Lobbywerden schamlos und brutal aus- gebeutet. Von Fair Trade ist weit und breit keine Rede. Wir sind von den Bribris vollkommen begeistert und machen uns zurück auf denWeg zum Fluss. Omar und Eric warten bereits auf uns.Auf demRückweg steuern die beiden ans Ufer. Hier ist der Fluss viel breiter und circa zwei Meter tief – also ideal, um ein erfrischen- des Bad zu nehmen.Wir gehen noch ein Stück flussaufwärts und las- sen uns dann von der Strömung wieder zum Boot treiben. Bei diesen Temperaturen ein absoluter Hochgenuss!Weiter geht es flussabwärts in wilder Fahrt. Wir sehen verschiedene Raubvögel wie Weißkopf- seeadler,Aasgeier, Tukane undArraks sowie riesige weiße Fischrei- her. Nach einer nicht einmal halbstündigen Fahrt erreichenwir wieder den Rio Sixola und sind schließlich zurück an derAnlegestelle, an der heute Morgen das „Abenteuer Bribri“ seinen Anfang nahm. Edgar winkt uns schon vonWeitem.Wir verabschieden uns etwas wehmütig von unseren „Flusshelden“ Omar und Eric und steigen in unserenKühlschrank, der unswieder zurück nachPuertoViejo bringt. „Warumfahrenwir denn gar so langsam?“, will Sabinawissen.Ange- strengt schauen Edgar und Isaac ständig nach oben. „Wir suchen nach deinemLieblingstier“, antwortet Isaac. „In dieser Gegend gibt es viele - 34 - REISEfieber 2
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