REISEfieber I Frühjahr-Sommer 2022

- 41 - REISEfieber heftig zu regnen. Die hohenWellen, die sich aufgrund des sehr starken Winds aufgebaut haben, machen uns das Leben zusätzlich schwer und sorgen schon zu Beginn unserer Exkursion für blasse Gesichter unter den Passagieren. Nach einigen Seemeilen hört es glücklicher- weise auf zu regnen und unsere Guides sichten prompt Delfine, die eine Zeit lang sogar unser Motorboot begleiten. Und dann wird es ernst und wir düsen mit Vollgas zum erstenWal, dessenWasserfon- täne einer der Guides entdeckt hat.Volltreffer: ein kapitaler Buckel- wal! Nein, sogar zwei, denn erst, als wir auf Sichtweite herangekom- men sind, können wir eine Mutter mit ihrem Baby in freier Wild- bahn bestaunen. Zu dieser Jahreszeit imNovember sind dieTiere mit ihrem Nachwuchs schon relativ weit draußen auf dem Meer, denn die Walkinder sind schon größer und können viel länger abtauchen als noch kurz nach ihrer Geburt vor ein paarWochen. DieWale ver- lassen mit demNachwuchs dann imDezember die costa-ricanische Küste in Richtung Norden. Nur wenige Wale bleiben das ganze Jahr über in diesen Gewässern. Drei Buckelwale später beschließen die Guides umzukehren, um die seekranken Passagiere zurück an Land zu bringen. Danach düsen wir mit über 40 KnotenToppspeed in Richtung Isla Ballena. Es hat aufgehört zu regnen und die Sonne kämpft sich sogar durch die dichteWolkenschicht.Aber egal, ob es regnet oder nicht:An derKüste Costa Ricas ist es immer warm und so beschließen wir, im Lee der Insel einen Badestopp einzulegen. Riesige Blaupelikane kreisen dicht über uns, während wir schnorchelnd die Insel entlangschwimmen und die herrliche Unterwasserwelt amRiff bestaunen. Naturwunder gibt es übrigens auch an den Stränden des Marino Ballena National- parks zu bewundern, etwa wenn im September bei abnehmendem Mond Olivbastardschildkröten und Echte Karettschildkröten müh- sam aus demOzean kommen, um hier ihre Eier am riesigen Strand zu vergraben. Die letzte Etappe Zurück an Land erwartet uns Edgar schon.Wir sind spät dran und machen uns gleich auf denWeg zumManuel-Antonio-Nationalpark. Unsere nächste Station ist das luxuriöse ResortArenas del Mar, das direkt am schönsten Strand Costa Ricas, inmitten des Naturschutz- parks ManuelAntonio, liegt.Aber unsere Jungs kommen nicht wie gewohnt mit, vielmehr trennen sich amHoteleingang unsereWege: Edgar muss bereits in vier Stunden die nächsten Kunden am Flug- hafen in San José abholen und Isaac bleibt nur wenig Zeit, bevor sein Flieger um 4 Uhr am Morgen in Richtung Mexiko-Stadt abhebt. Schon amnächstenTagwird er zehnTage lang eine Großfamilie aus San José durch Mexiko begleiten. Eine herrliche und ereignisreiche Zeit geht nun zu Ende und es heißtAbschied nehmen. Lebewohl zu sagen fällt uns allen nicht leicht. Das kann man sehen. Wir versprechen uns fest in die Hand, dass es einWiedersehen geben wird. Irgendwann in diesem herrlichen, auf- regenden Land! Und plötzlich fällt er mir wieder ein, mein alter FreundTom, der Costa Rica in fünfTagen bereist hat.Wir hingegen sind heilfroh, dass noch weitere vierWochen vor uns liegen. Eine lange Zeit, in der wir nach Lust und Liebe kreuz und quer durch das Land der „Ticos“ düsen werden, immer auf der Suche nach den schönsten Plätzen die- ses wunderbaren Landes. 5 6 7 8 5+6: Auf unserer Whalewatching-Tour durch den Natio- nalpark Marino Ballena konnten wir Delfine aus nächster Nähe beobachten und hatten ein spektakuläres Rendez- vous mit den „Giganten der Meere“, den Buckelwalen. 7: Bei abnehmendemMond kommen die vomAusster- ben bedrohten Olivbastardschildkröten an den Strand des Marino Ballenas. 8: Der Whale’s Tale ist ein Sand- und Felsenriff, das sich vomStrand inUvita insMeer erstreckt.

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