REISEfieber Herbst und Winter 01/2023

Kavango-Zambesi - 147 - REISEfieber LET – auf den Spuren der „Camel Trophy“ Die alle zwei Jahre stattfindende „LET“ steht in der Tradition der einst in den 80ern so erfolgreichen „Camel Trophy“. Nachdem Tabakwerbung aber verboten wurde, hat Land Rover dieses kon- geniale Marketinginstrument sozusagen „smoke-free“ weiter- entwickelt. Und auch wenn viele Geländewagenliebhaber mit diesen Arbeitspferden nur die Kids zur Kita schaukeln – auf den „LETs“ in Bolivien, Jordanien und Island werden die Fahrzeuge stets ihrer wahren Bestimmung zugeführt. Annähernd 30 000 Offroadenthusiasten bewerben sich für die Teilnahme an dieser Tour. Nur sechs davon wurden über diverse Auswahlverfahren, die nicht nur das Fahrkönnen, sondern auch Geschicklichkeit, rasche Auffassungsgabe und soziale Komponenten wie Team- fähigkeit abfragen, für die Gratisteilnahme an der „LET“ aus- gewählt. Dazu kommen eine Handvoll Journalisten, ein siebenköpfiges Medienteam, das unter anderem eine Dokureihe für den Fern- sehsender DMAX dreht, und Boris Korioth, ein erfahrener Tropen- mediziner. Einige Instruktoren, allesamt Afrika-Spezialisten, und Dag Rogge mit seinem Land Rover Defender, der Offroadexperte und Vater der „LETs“ – das ergibt einen stattlichen Tross von ins- gesamt 18 Fahrzeugen. Der Startschuss ertönt in Simbabwe, genauer gesagt direkt bei den Victoriafällen. So mancher kann es kaum erwarten, beim ersten Anblick der im Expeditionsstil ausgestatteten Land-Rover- Discovery-Modelle so richtig auf das Gaspedal zu treten, doch es wäre ein Frevel, diesem UNESCO-Weltkulturerbe nicht ge- bührend Zeit zu widmen. Der schottische Forscher undMissionar David Livingstone war höchstwahrscheinlich der erste Weiße, der am 16.11.1855 vom Kololo-Häuptling Sekeletu mit dem Einbaum zu den „Mosi-oa-Tunya“ – dem „Donnernden Rauch“ –, diesen gewaltigen Wasserfällen, gebracht wurde. Die Victo- riafälle, wie sie Dr. Livingstone sofort in guter kolonialer Manier und obendrein passend zu ihrem aufbrausenden Wesen nach seiner Königin taufte, zählen zu den größtenWasserfällen der Welt, sind doppelt so hoch und erheblich breiter als die Niaga- rafälle Nordamerikas. Somit ist der Sambesi mit einer Fallhöhe von 108 Metern und einer Breite von 1688 Metern die größte einheitlich herabstürzende Wassermasse der Welt. Naturwunder Victoriafälle Bei Hochwasser im Frühjahr bescheren dieWassermassen ein wildes Spektakel. Die unglaublichen 600Millionen LiterWasser pro Minute lassen die Gischt mehrere Hundert Meter hoch auf- 1: In denWeiten der afrikanischenWildnis erleben wir ein ums andere Mal traumhafte Sonnenuntergänge. 2: In der Gischt der Victoriafälle erstrahlt häufig ein form- und farb- vollendeter Regenbogen. 2 1

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