REISEfieber Herbst und Winter 01/2023
2 1 4 3 1: Ein wahres Wunderwerk italienischer Baukunst ist das Kloster Eremo di Calomini, das wie ein Schwalbenest am Felsen klebt. 2: Die Rundgänge in der Grotta del Vento sind ein ganz besonderes Erlebnis. 3: Die imposante Steinbo- genbrücke Ponte dellaMaddalena hat eine ganz besondere Vergangenheit. 4: Die Eisenbahnbrücke Ponte di Villetta. Eingangsbereich der Höhle als natürlichen Kühlschrank für ihre Lebensmittel. Im Jahr 1932 wurde die 4570 Meter tiefe Tropf- steinhöhle erstmals gründlicher erforscht. Somanche Abzweigun- gen, Stollen und Steilschächte gilt es bis heute noch zu erforschen und zu entdecken. Eine Reise ins Innere der Erde Drei Besichtigungstouren werden – mit wenigen Ausnahmen – ganzjährig angeboten. Der erste, einfach begehbare und einen knappen Kilometer lange Rundgang dauert circa eine Stunde und bietet einen ersten Einblick in die faszinierende unterirdische Welt. RundgangNummer zwei dauert dann schon zwei Stunden. Er führt auf gut beleuchtetenWegen weiter hinein in den Berg, zu unterirdischen Flüsschen und vomWasser glatt geschliffenen Höhlen. Der dritte Rundgang ist amanspruchsvollsten:Während des dreistündigen, mehrere Kilometer langenWegs gilt es über 1200 Stufen zu bewältigen. Er führt vorbei an senkrecht abfal- lenden Schächten, über den Abgrund einer tiefen Schlucht, zu atemberaubenden Einblicken in diesesWunder der Natur – ein echtes Abenteuer und ein Höhlenerlebnis pur. Tipp: Sehenswert ist auch die noch weniger bekannte und nicht weit entfernt gelegene Grotta Antro del Corchia in Levigliani di Stazzema (antrocorchia.it ). Eremo di Calomini Auf der Straße, die entlang des Turrite di Gallicano in Richtung der Grotta del Vento verläuft, überrascht plötzlich das weiße Hei- ligtum der Santa Maria ad Martyres, bekannt als Eremo di Ca- lomini. In der Nähe einer Klippe gelegen und fast vollständig in den Felsen gegraben wurde das Heiligtum um das Jahr 1000 an der Stelle gebaut, an der denMönchen dieMadonna erschie- nen ist. Ponte della Maddalena Die Ponte dellaMaddalena, auch bekannt als Ponte del Diavolo, ist eine imposante Steinbogenbrücke, die die beiden Ufer des Flusses Serchio im Dorf Borgo a Mozzano miteinander verbin- det. Der Bau geht auf die Zeit der Gräfin Matilde di Canossa (1046–1115) zurück, die großen Einfluss und viel Macht über die Garfagnana hatte. Das heutige Aussehen dieser historischen Brücke ist demWiederaufbau von CastruccioCastracani (1281– 1328), demFührer des nahe gelegenen Lucca, im frühen 13. Jahr- hundert zu verdanken. Leider endet hier imbeschaulichen Borgo a Mozzano unsere kleine Reise durch die Toskana. Dieses wun- derschöne Stück Italienmacht geradezu süchtig und so ist es auch keine Frage, ob wir in die Toskana zurückkehren werden.
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