REISEfieber Herbst und Winter 01/2023

- 38 - REISEfieber 1 einen Zwischenstoppwert, während es Naturliebhaber unwider- stehlich zum Stieber Wasserfall zieht. Hier stürzen die Wasser- massen des Pfelderer Bachs in zwei Kaskaden über 18 Meter in eine Schlucht und fließen dann weiter in die Passer. Ein spannendes Ziel für Wanderer und Liebhaber des Bergbaus ist sicherlich die Schneeberghütte auf 2355 Metern Höhe, die in gut zwei Stunden zu erreichen ist. Ganz in der Nähe liegt das höchste Bergwerk Europas, wo mit Unterbrechungen bis ins Jahr 1979 nach Silber und Bleierz geschürft wurde. Heute trifft der Besucher auf 150 Kilometer lange Stollen, die über die Jahrhun- derte durch das Bergmassiv getriebenwurden. Dazu gehört auch das Knappendorf St. Martin, in dem in der Blütezeit über 1000 Menschen völlig isoliert in einer kargen Steinlandschaft weit oberhalb der Waldgrenze lebten. Nur zu Fuß ist das Landes- baumuseum Bergbau mit einer interessanten Dauerausstellung zu erreichen. Die Heimat des legendären Andreas Hofer Der Hauptort des Passeier und die Heimat des legendären An- dreas Hofer ist St. Leonhard. Für eine kurze Zeit wurde das kleine Dorf in dem abgeschiedenen Tal zum Zentrum desWiderstands gegen die bayerische und französische Besetzung. In seinemGe- burtshaus, dem Sandhof, wird die bewegte Geschichte des Ti- roler Freiheitshelden mit viel historischer Verklärung erzählt. In St. Leonhard mündet die Straße vom Jaufenpass, die sehr be- liebt bei Reisebussen und allen ist, die von Sterzing aus den di- rekten Weg nach Meran suchen. Mit dem nächsten Ort St. Martin fallen die Blicke auf die impo- santen Schildhöfe an den steilen Hängen. Gebaut im späten Mittelalter waren sie einst Ansitze für den niederen Adel, der bei festlichen Anlässen auf Schloss Tirol oder der Zenoburg als Schild- wache eingesetzt wurde. Heute führt der Passeirer Schildhöfe- weg dieWanderer über zweieinhalb Stunden lang an den elf burgähnlichen Anwesen vorbei, die meist auf Hügeln stehen und 2

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